Die Naturschutzjugend (NAJU)

+++ Aktuelles +++



NAJU Langenhagen – Einsätze im Wietzepark

Action for Nature. Entfernen der ersten Strauchreihe. Foto: Luis Shaha
Seit nun fünf Jahren arbeitet die Jugendgruppe des NABU-Langenhagen schon an den Kleingewässern im Wietzepark.

Von Oktober bis Februar fällt die Gruppe unter Einsatz von Kettensägen die am Ufer stehenden Bäume, um die dahinter liegenden Kleingewässer freizulegen. Dadurch werden die Gewässer von Laub und Geäst der Bäume befreit, was die Entstehung von Faulschlamm reduziert und der Lichteinfall auf das Gewässer wird vergrößert. Dadurch werden die Gewässer zum Lebensraum für Amphibienarten, die die Gewässer als Laichmöglichkeit nutzen können und auch für Libellen.
Die Südseite des nördlichen Gewässers wurde bereits vergangenes Jahr nahezu freigelegt und so widmete sich die Gruppe nun der Nordseite. Da auch hier das Hochwasser nicht zu knapp war, rüsteten sich alle mit Gummistiefeln aus und konnten so auch dieser Herausforderung entgegentreten.
Bereits beim ersten Termin im Januar wurde viel geschafft. Mithilfe von Handsägen und Astscheren wurden die ersten zwei Reihen von Büschen und Sträuchern, die am Ufer standen, entfernt um mehr Platz für das Fällen der am Ufer gewachsenen Bäume zu schaffen.
Bei diesem Termin freute sich die Gruppe umso mehr ein neues Gesicht begrüßen zu dürfen, denn wie man so schön sagt: Viele Hände, schnelles Ende. Und so kam die Gruppe trotz mühseliger Kleinarbeit schnell voran und konnte am Ende sogar noch zwei größere Bäume fällen.

Auch beim zweiten Termin im Februar konnte sich die NAJU über neue Unterstützung freuen und dies gleich in dreifacher Ausführung! So wurde nicht viel Zeit verschwendet und dort weiter gemacht, wo man im Januar aufgehört hatte. Fleißig wurden weitere Bäume an der Nordseite gefällt, zerkleinert und weggetragen, sodass man am Ende sogar schon das Gewässer von außen sehen konnte, was vorher nahezu unmöglich war.
Da ab April die Brut- und Setzzeit der Wildtiere und Vögel anfängt und das Fällen von Bäumen und schneiden von Sträuchern in dieser Zeit untersagt ist, wird die NAJU in diesem Zeitraum ihre Arbeiten auf die Naturinsel verlegen und sich dort um die Beete und den Teich kümmern. Auch hier freut sich die Gruppe immer über neue Gesichter und helfende Hände bei der Arbeit für den Naturschutz in Langenhagen.
Interessierte können die Gruppe gerne per Mail an vorstand@naju-langenhagen.de kontaktieren.

Holzfällung.
Foto: Ricarda Meyer

Erste gefällte Bäume im Januar. Foto: Dominik Meyer

Fällung eines Baumes.
Foto: Ricarda Meyer

Gasse zum Abtransport des Schnittguts.
Foto: Dominik Meyer

Gesammeltes Schnittgut.
Foto: Luis Shaha

Gewässerufer nach dem Einsatz im Februar.
Foto: Luis Shaha



Das Projekt im Wietzepark wird ünterstützt von der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung.



10 Jahre NAJU-Langenhagen 

Action For Nature

„Es war einmal…“ mit diesem Satz beginnen nahezu alle Märchen. Doch die Geschichte, die hier erzählt wird ist ganz und gar kein Märchen. Es handelt sich um die Geschichte der Naturschutzjugend (NAJU) Langenhagen und dessen Ursprünge liegen sage und schreibe 10 Jahre zurück.

Es war im Jahr 2012, in welchem einige Naturschützer beschlossen, es sei Zeit auch die Jugend mehr in den Naturschutz zu integrieren und so wurde die NAJU gegründet und ihnen wurde die Naturinsel bereitgestellt, um hier ein ökologisches Kleinod entstehen zu lassen.

Dieses geschah tatsächlich sehr schnell. Noch im selben Jahr wurde der Teich erweitert und ein Hochbeet angelegt. So wurde die Naturinsel direkt von Fröschen, Libellen und Insekten bewohnt. Zuletzt genannte entdeckten ebenfalls das errichtete Insektenhotel und so sollte auch dieses erweitert und das Dach erneuert und begrünt werden.
Ebenfalls in diesem Jahr bewarb sich die NAJU mit den benannten Projekten unter dem Titel „Schöner Wohnen“ auf den Dr. Strahl NABU-Jugendnaturschutzpreis. Mit ihrem Projekt erreichte die NAJU den dritten Platz mit welchem ein Scheck im Wert von 200 Euro einherging. Dies motivierte die NAJU ihre Arbeit fortzusetzen, denn nun hatten sie ein Budget, um weitere Projekte umzusetzen. Und so ging es auch voller Tatendrang direkt weiter: Die folgenden Projekte hießen dann „Trockenmauer“ und „Kräuterbeet“. Die Trockenmauer bekam ein sonniges Plätzchen und das neu angelegte Kräuterbeet wurde mit den verschiedensten Heilpflanzen und Kräutern bepflanzt.

2013 trafen sich die Jugendlichen im Wasserturm des Eichenparks und bastelten Nisthilfen für Wildbienen und Schlupfwespen. Außerdem wurde auch die Naturinsel für die Wildbienen attraktiv gestaltet und eine Wildblumenwiese ausgesät. Auch die Vögel kommen bei der NAJU nicht zu spät. Die Jugendlichen unterstützten mit einem Informationsstand auf dem Wochenmarkt über die „Stunde der Gartenvögel“ und zeigten gleichzeitig Möglichkeiten auf, wie wir es den Vögel erleichtern können wieder einen geeigneten Lebensraum zu finden.

Das Jahr 2014 startete mit einer gemeinsamen Kochaktion. Es wurden ein leckerer Eintopf auf den Tisch gezaubert und solarbetriebene Hady Ladekabel gebastelt. Im Juni nahm die NAJU mit einer 20 Personen starken Mannschaft am Stadtradeln teil. Die Mitglieder erradelten dabei über 2000 Kilometer uns sparten somit mehr als 300 Kilogramm CO2-Ausstoß. Ein weiteres Projekt der NAJU in diesem Jahr war die Artenvielfalt. An mehreren Kleingewässern wurde Pflanzen-und Tierwelt kartiert und viele verschiedene Lebensformen entdeckt. Ebenfalls zum Thema Artenvielfalt gab es einen Ausflug in das Bissendorfer Moor, welches Lebensraum für viele Bedrohte Arten ist.

Das Jahr 2015 gab es einige Mitmach-Experimente über Wasser, Luft, Schall und Energie, sowie eine Schneeballschlacht. Im Sommer ging es dann wieder zum Stadtradeln und mit Kanus zum Paddeln auf die Leineaue, um die Spuren des Bibers zu verfolgen. Außerdem gab ein einen Vortrag über Flusskrebse und dessen Lebensraum und natürlich konnten einige Exemplare auch live im Aquarium beobachtet werden.

Im folgenden Jahr 2016 ging es dann erneut um das Kräuterbeet. Es wurden neue Kantensteine gesetzt und neue Kräuter eingepflanzt. Weiterhin ging es auch in diesem Jahr zum Erlebniswochenende nach Winsen in das Bildungszentrum Gut Sunder, wo die Jugendlichen immer eine Menge Spaß an den Tümpeln, dem Fluss und auch auf dem Fußballplatz haben.

2017 stand dann ein ganz neues Projekt auf der Tagesordnung. Das Projekt Kreuzkröte. Die NAJU setzt sich auf der Kugelfangtrift dafür ein, hier den Lebensraum für die Kröte zu erhalten und beseitigt junge Gehölze, um die Gewässer frei zu halten, sodass Kreuzkröten hier ihren optimalen Lebensraum finden können. Ebenfalls wurde auf der Kugelfangtrift, sowie auf Kreyen Wisch eine Heuschreckenkartierung durchgeführt und mit Keschern, Lupengläsern und Bestimmungsliteratur bewaffnet ging es an die Arbeit. Außerdem gründete die NAJU ihren eigenen Vorstand und als erstes Projekt wurde die Naturinsel mit selbst geschreinerten Tischen und Bänken aus Europaletten möbliert.

Das Jahr 2018 startete erneut mit dem gemeinsamen Kochen einer Suppe und es wurde sich ein weiteres Mal dem Kräuterbeet gewidmet. Außerdem wurde das Hochbeet erneuert und hierfür recycelte Europaletten verwendet. Auch die Trockenmauer bekam eine Überarbeitung und wurde um einige Steine erweitert. Und auch die Wildbienen kamen nicht zu kurz, kurzerhand wurde ein Staudenbeet angelegt und so haben die Bienen den ganzen Sommer über Nektarquellen.
Um ihr Werk nun auch präsentieren zu können veranstalteten die Jugendlichen einen „Tag der offenen Insel“. Besucher konnten die Fläche betreten und sich vom Naturschutz der NAJU überzeugen lassen und Inspirationen mitnehmen.
Ein weiteres besonderes Ereignis in diesem Jahr war, wie bereits 2012 der Jugendnaturschutzpreis. Hier hatte sich die NAJU Langenhagen dieses Jahr mit dem Projekt „Natur- und Umweltbildung Langenhagen“ beworben und erreichten erfolgreich den mit 300 Euro dotierten zweiten Platz. Es folgte eine weitere Kanu Tour auf der Leine und der Teamgeist sowie der Spaß kamen auf keinen Fall zu kurz.
Außerdem beschloss ein Teil des NAJU-Vorstandes in diesem Jahr einen Kettensägenschein zu machen, welcher auch direkt beim nächsten Termin genutzt werden konnte, denn es ging mit Kettensägen und Schutzmontur auf in Richtung Engelbostel. Hier mussten auf den im Jahr zuvor Entkusselten Geländen nun ein paar kleinere Bäume gefällt werden, um den Lebensraum optimal zu gestalten.

Im Jahr 2019 engagierte sich die NAJU erneut für die Stunde der Gartenvögel. Es wurde ein Infostand im City Center Langenhagen errichtet und darüber informiert, wie an diesem Projekt teilgenommen werden kann. Darüber hinaus sensibilisierten die Jugendlichen die Bürger mit riesigen selbstgebastelten Zeitungen für das Artensterben.

Im Sommer des Jahres gab es dann die erste Intensivwoche der NAJU. Eine Woche lang trafen sich die Jugendlichen jeden Tag auf der Naturinsel, um mehrere Projekte durchzuführen. Darunter waren die Erneuerung des Insektenhotels, sowie das Errichten einer neuen Eisvogelwand. Außerdem übernahm die NAJU in diesem Jahr zum ersten Mal ein Langzeitprojekt. Es wurde sich dem Entkusseln einiger im Wietzepark beieinanderliegenden Kleingewässern angenommen. Ziel ist es, die Kleingewässer freizustellen, um sie für Amphibien bewohnbarer zu machen.

Da zu Beginn des Jahres 2020 die Pandemie das Arbeiten in größeren Gruppen nahezu stilllegte, mussten auch viele Termine der NAJU in den Jahren 2020 und 2021 ausfallen. Die Termine, die unter Hygienemaßnahmen doch stattfinden konnten, wurden fleißig zum Entkusseln von Gewässern im Wietzepark genutzt und so wurden von Termin zu Termin diese immer sichtbarer.

Eigentlich müsste ein Märchen jetzt auch mit den Worten „The End“ beendet werden, aber wie wir schon zu Beginn festgestellt haben, handelt es sich hier um eine wahre Begebenheit und somit stellt das Jahr 2022 noch lange kein Ende dar. Und wie diese kleine Reise durch die Geschichte der NAJU Langenhagen zeigt, fallen immer wieder neue Projekte an, denen sich die Jugendlichen voller Freude widmen, um gemeinsam ihren Beitrag zum Naturschutz zu leisten.


Mehr Sonnenlicht für Amphibien

NAJU Langenhagen pflegt Gewässer im Wietzepark

NAJU Gewässerpflege im Wietezepark
Mit der Kettensäge wurden an den Tümpelrändern im Wietzepark Birken, Weiden und Erlen heruntergeschnitten, damit die kleinen Gewässer wieder mehr Sonnenlicht bekommen.                                                Foto: Ricarda Meyer
Insbesondere der nordöstliche Bereich des Langenhagener Wietzeparks ist ein Kleinod für den Naturschutz. Die sandigen, sehr mageren Flächen sind für viele seltene Pflanzen- und Tierarten von hoher Bedeutung. Allerdings haben die in diesem Bereich angelegten Kleingewässer ein Problem. Durch natürliche Sukzession sind an den Ufern Weiden, Erlen und Birken aufgewachsen und beschatten die wertvollen Lebensräume. Der Laubeintrag im Herbst führt zusätzlich dazu, dass sich eine mächtige Faulschlammschicht bildet, die eine typische Unterwasservegetation nicht zulässt und die Verlandung der Gewässer beschleunigt.

Um diese wertvollen Lebensräume zu erhalten, sind Pflegemaßnahmen unabdingbar. Diesen Umstand hat auch der Vorstand der NAJU Langenhagen erkannt und überlegt, wie eine Verbesserung erreicht werden kann. Zunächst einmal musste geeignetes Arbeitsmaterial her. Den Gehölzen an den Gewässern ist mit Handsägen nicht mehr beizukommen, sodass der Einsatz von Motorsägen erforderlich ist. Die nötige Schutzausstattung wurde beschafft, anschließend ein von der NAJU Nieder-sachsen organisierter Lehrgang zum Erwerb des „Kleinen Motorsägen Scheins“ besucht. Was jetzt fehlte war eine eigene Motorsäge mit entsprechendem Zubehör. Um diese zu beschaffen, wurde ein Förderantrag bei der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung gestellt, der auch bewilligt wurde. Für diese freundliche Unterstützung möchte sich der Vorstand der NAJU Langenhagen an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.

Zeltaufbau

Trotz hartem körperlichen Einsatz – glückliche Gesichter der Mannschaft nach getaner Arbeit.

Da die Fläche im Eigentum der Stadt Langenhagen ist, mussten die geplanten Arbeiten im Vorfeld mit der Verwaltung abgestimmt werden. Die Rahmenbedin-gungen wurden in einem Pflegevertrag vereinbart, über den auch die Kosten für die Arbeitseinsätze abgedeckt sind. Jetzt konnte es endlich losgehen. Im November 2019 fand der erste Einsatz im Wietzepark statt und es wurde deutlich, dass die Pflegearbeiten ein Langzeitprojekt werden. Mindestens drei bis vier Jahre sind erforderlich, um die Gewässer freizustellen, weil auch die neu nachwachsenden Gehölze entfernt werden müssen.

Während des Einsatzes zeigte sich einmal mehr, dass die NAJU inzwischen ein gut eingespieltes Team ist. Nachdem die ersten Bäume gefällt und zerlegt waren, transportierten die jüngeren Mitglieder die Äste und Stämme an den Wegrand. Die Arbeiten waren mühsam, sodass die zur Mittagspause von Christa Donath gebrachten Brötchen und der Kuchen reißenden Absatz fanden. Selbstverständlich wurden die Getränke und die Verpflegung bei den Einsätzen vom NABU Langenhagen übernommen. Nach der verdienten Pause ging es weiter und zum Ende des Einsatzes nahmen die Holzhaufen beträchtliche Ausmaße an. Zu Recht stolz auf die geleisteten Arbeiten ging die Gruppe nach gut vier Stunden in den wohlverdienten Feierabend.


Das Projekt im Wietzepark wird ünterstützt von der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung.



NABU Gut Sunder: Natur die Spaß macht

Natur die Spaß macht
Spaß für Kleine und Große - das Naturerlebnis Wochenende des NABU Langenhagen auf NABU Gut Sunder. Foto: NABU Langenhagen, Insa Brodersen
Alle Jahre wieder: Auch diesen Sommer verbrachten die Kinder und Jugendlichen des NABU Langenhagen ein spannendes Naturwochenende auf Gut Sunder. Die NAJUs inklusive Betreuern reisten bereits am Freitag Nachmittag an und bezogen Stellung auf dem Zeltplatz, während sich die Rudi-Rotbein Gruppe erst einen Tag später im Heuhotel heimisch einrichtete. Neben der Natur direkt vor der Tür und vielen unverhofften Begegnungen mit Fröschen, Insekten und der ein oder anderen Ringelnatter kam natürlich auch der Spaßfaktor nicht zu kurz.

Die frühzeitig angereisten NAJUs starteten sofort motiviert mit dem Zeltaufbau ins Wochenende. Das Duo Arne B. und Arne K. kämpfte mit ihrer ungenauen Anleitung zum Zelt, während andere Teilnehmer mit ihren Wurfzelten ein leichteres Spiel hatten. Mit vereinten Kräften konnten jedoch alle Unterkünfte aufgebaut werden und die Naturfreizeit mit gutem Wetter und dementsprechend hohen Erwartungen beginnen.

Trotz der brütenden Hitze hat es sich niemand nehmen lassen, sich sportlich zu beteiligen, sei es nun beim Spielen an der Tischtennisplatte, Wagenrennen oder dem gemeinsamen Fußballspielen, wo auch die Kleinsten groß mitmischen konnten. In einer Sprunggrube konnten die fleißigen Sportler testen, an welches Tier ihre Weitsprungkünste herankamen: Die Jüngeren wagten sich an den Fuchs (2,80 Meter) heran, während die Älteren auch die überraschende Sprungweite eines Wildschweins (4 Meter) erreichen konnten, das Reh blieb allerdings mit 6 Metern ungeschlagen. Und wurde es jemandem bei dem anstrengenden Sportprogramm doch zu warm, konnte man sich kurzerhand im nahegelegenen Fluss bei einer spontanen Wasserschlacht – nach dem Motto jeder gegen jeden – abkühlen.

Zeltaufbau

Die Jüngsten in der NAJU konnten ihr Zelt problemlos aufbauen...
Foto: NABU Langenhagen, Insa Brodersen

Ganz im Sinne der NABU–Aktion „Insektensommer“ bekamen die Kinder für eine Stunde die Aufgabe eben diese zu zählen. Im Teamwork wurden die gefundenen Insekten in Fachbüchern nachgeschlagen und geduldig analysiert, um sie anschließend in die Karten eintragen zu können. Bei Aussagen wie „das kann kein Käfer sein, der kam angeflogen“ hingegen musste noch einmal gründlich über die Natur aufgeklärt werden. Am „offenen Bienenstock“ konnten die Kinder vorsichtig die Klappe öffnen und ein Bienenvolk bei der Arbeit beobachten. „Die mit dem grünen Punkt ist die Königin“, stellte Marion fest. Die Bienen wurden am häufigsten gezählt, direkt gefolgt von Hummeln, Libellen und Wanzen. Auch das Insekt des Jahres 2018, nämlich die Skorpionsfliege, war in der endgültigen Zählung vertreten. Die im Überfluss vorhandenen Gnitzen und Mücken wurden „überraschenderweise und zur Belustigung der Betreuer“ größtenteils ignoriert.

Während der akuten „Gnitzen- und Mückenzeit“ am Abend konnte im Klassenraum gemalt oder beispielsweise Naturmemory gespielt werden. Auch Binokulare waren aufgebaut, durch die man Pflanzenteile oder gefundene Libellenflügel betrachten konnte. Durch das Mikroskop konnten sogar winzige Rädertiere aus einer Wasserprobe beobachtet werden. Das traditionelle Lagerfeuer musste dieses Jahr aufgrund der Trockenheit und der dadurch erhöhten Waldbrandgefahr leider ausfallen, allerdings hatten die Kinder und Jugendlichen dennoch viel Spaß beim gemeinsamen Beobachten von Fledermäusen und ausgedehnten Nachtwanderungen.

Am nächsten Morgen durften die Kinder noch einmal in Kleingruppen das Gelände erkunden. Dabei widmeten sie sich begeistert dem Keschern in Teich und Fluss und wurden nicht selten in Begleitung von zahlreichen Fröschen und Kröten angetroffen. Sam fand ein besonders großes Erdkrötenweibchen, das sofort liebevoll auf den Namen „Frieda“ getauft wurde. Auch eine Ringelnatter konnte ausfindig gemacht und von Ricky Stankewitz eingefangen werden. Dass diese im Gegensatz zu Fröschen eine trockene und von der Sonne erwärmte Haut besitzt, wussten einige der naturinteressierten Kinder bereits.

Der Besuch in der „Wildtiernis“ kam ebenfalls gut an. Ein begehrter Platz war die Präsentation des Wolfes und auch das Experimentieren mit dem „Fledermaushelm“, der den Kindern mit verbundenen Augen den Orientierungssinn von Fledermäusen näher brachte, war ein Highlight der Ausstellung.

Am Sonntag Mittag neigte sich die Naturfreizeit dem Ende zu. Die Scheune wurde geräumt, Zelte abgebaut und noch das ein oder andere Erinnerungsfoto geschossen, bevor die Kinder von ihren Eltern abgeholt wurden. „Es war jeden Mückenstich, Kratzer und Muskelkater wert“, schrieb der Vorsitzende des NABU–Langenhagen nach dem erfüllten Wochenende. Es wurde viel erlebt, beobachtet und Neues gelernt. Das Naturwochenende hat allen Spaß gemacht und es wurde bereits der Wunsch nach einem weiteren Besuch auf Gut Sunder im nächsten Jahr geäußert. Denn wie man weiß: „Nach Gut Sunder ist vor Gut Sunder“.


Vorstandswahl bei der NAJU Langenhagen - Jugendliche starten erstes Projekt »Möbelbau«

NAJU Möbelbau
Die NAJU Langenhagen hat einen eigenen Vorstand gewählt: Dominik Meyer (zweiter Vorsitzender), Felix Hartmann (erster Vorsitzender) (oben v.li.n.r.), Insa Brodersen (Schriftführerin), Anja Kolb (Kassenwartin)(unten v. li.n.r.)                                 (Foto: Katja Woidtke)
Die Naturschutzjugend (NAJU) Langenhagen wird selbstständig und hat bei ihrem letzten Treffen auf der Naturinsel nicht nur Möbel gebaut, sondern auch einen eigenen Vorstand gewählt.
Die Jugendlichen um den ersten Vorsitzenden Felix Hartmann werden nun in Eigenregie ihre Termine planen. Der weitere Vorstand setzt sich aus Dominik Meyer (zweiter Vorsitzender), Insa Brodersen (Schriftführerin) und Anja Kolb (Kassenwartin) zusammen.

Im Sommer 2012 wurden beim NABU Langenhagen erstmals Termine für Jugendliche ab zwölf Jahren angeboten. Damals noch unter der Leitung von Erwachsenen. Jetzt freut sich die Gruppe, selbst zu planen und lädt interessierte Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren zu den nächsten Treffen ein.

Ende September bauten die Jugendlichen aus Europaletten neue Sitzgelegenheiten für die Naturinsel. Die Tische und Bänke, die dort bisher von der Kinder- und Jugendgruppe genutzt wurden, mussten aus Stabilitätsgründen ausgetauscht werden. Gleich mit ihrem ersten eigenen Projekt startete die NAJU voll motiviert durch, organisierte Baumaterial, Werkzeug und Verpflegung für die Helfer. Auch das regnerische Wetter machte den Plänen keinen Strich durch die Rechnung. Kurzerhand wurde ein Pavillon als Regenschutz aufgebaut, und Stichsäge, Pinsel und Farbe konnten zum Einsatz kommen. Mit Hilfe einer Anleitung aus dem Internet wurden die ersten Bänke und ein Tisch zusammengebaut, die nicht nur super stabil, sondern auch sehr bequem sind.

Heuschrecken als Bioindikatoren - NAJU bestimmt Heuschrecken auf der Kugelfangtrift

Kartierung Heuschrecken
Die NAJU Langenhagen traf sich zur Kartierung von Heuschrecken und untersuchte die Insekten mit Präzisionslupen                     (Foto: Ricky Stankewitz)
Im Rahmen ihres von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderten Projektes »Heuschrecken als Bioindikatoren« kartierte die Naturschutzjugend (NAJU) Langenhagen bei ihrem letzten Treffen Heuschrecken auf der Kugelfangtrift. Anzahl und Häufigkeit der Arten geben dabei den Zustand eines Lebensraums wieder.

Auch das eher durchwachsene Wetter hielt die Jugendlichen nicht davon ab, sich mit Kescher, Lupen und Bestimmungsliteratur auf den Weg zur Kugelfangtrift zu machen. Auf der Fläche war die NAJU bereits im Rahmen des Projektes »Für einen Strich mehr in der Landschaft« aktiv und hatte Kleingewässer gepflegt, an denen Kreuzkröten heimisch sind.

Doch auf den Magerrasenwiesen im Landschaftsschutzgebiet „Kugelfangtrift“ ist nicht nur das letzte Vorkommen der Kreuzkröten zu finden – neben seltenen Pflanzen sind hier auch verschiedene Heuschreckenarten heimisch. Schnell merkten die Jugendlichen, dass die Bestimmung ähnlicher Arten alles andere als trivial ist. „Winzige Merkmale, wie die Flügelunterkante oder einzelne Felder auf den Flügeln sind schon bedeutende Unterscheidungsmerkmale“, erklärte Projektleiter Ricky Stankewitz.

Unerlässlich bei der Bestimmung waren daher die von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderten Präzisionslupen. Stankewitz freute sich besonders über das rege Interesse der Jugendlichen, denn gerade bei schwierigen Arten könne die Bestimmung erheblich viel Zeit in Anspruch nehmen. Eine große Hilfe bei der Bestimmung war das Buch "Die Heuschrecken Deutschlands und Nordtirol" der Autoren: Jürgen Fischer, Daniela Steinlechner, Andreas Zehm, Dominik Poniatowski, Thomas Fartmann, Armin Beckmann, Christian Stettmer. Neben der Roten Keulenschrecke, die auf der Roten Liste (RL) in Niedersachsen (Nds) als stark gefährdet eingestuft ist (Stand 2005), kartierte die NAJU folgende Heuschrecken: Blauflügelige Ödlandschrecke RL Nds. 2, Rotleibiger Grashüpfer RL Nds. 2, Heidegrashüpfer RL Nds 3, gefährdet, Verkannter Grashüpfer (Vorwarnliste), Rotleibiger Grashüpfer, Brauner Grashüpfer.

„Dass so viele stark gefährdete RL-Arten auf der Kugelfangtrift zu finden sind, unterstreicht einmal mehr die große Bedeutung des Gebietes für den Artenschutz", fasste Stankewitz die Ergebisse zusammen.

 

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